Basel blickt auf eine bewegte Geschichte zurück: Kelten, Römer, Alemannen. Bischofstadt, 1. Rheinbrücke, Handel. Universität, Messeprivileg, Reformation. Kantonstrennung, Wachstum und Verschonung vom Krieg sind nur einige Stichworte. (copyright : www.basel.com)
Kelten, Römer, Alemannen
Im Jahre 500 v. Chr. siedeln sich die Kelten am Rheinknie an. Im Jahre 44 v. Chr. bauen die Römer in Augusta Raurica, 10 km rheinaufwärts, ein Kastell. Nach dessen Zerstörung siedeln sich die Alemannen ab 450 in der Region an. Der Ortsname Basilea wird im Jahre 374 n.Chr. erstmals urkundlich erwähnt. Die Siedlung gewinnt an Bedeutung und entwickelt sich zu einer Kleinstadt.
Bischofsstadt, Münsterbau, erste Stadtmauer, erste Brücke
Im Jahre 740 wird Basel zur Bischofsstadt. Die Bedeutung der Stadt nimmt damit weiter zu. Kaiser Heinrich II. beginnt im Jahre 1019 mit dem Münsterbau (und wird dafür später zum Stadtheiligen ernannt). Die erste Stadtmauer wird gebaut. Bereits 1225 wird die erste Brücke über den Rhein gebaut
Pest, Erdbeben, Konzil, Universität, Messeprivileg
Ab 1348 erlebt Basel schwierige Zeiten: Die Pest rottet die halbe Bevölkerung aus, und im Jahre 1356 zerstört ein gewaltiges Erdbeben grosse Teile der Stadt. Die Stadt wird wieder aufgebaut, und 1392 erwirbt der Bischof das Kleinbasel auf der anderen Seite des Rheins. Während dem Konzil von Basel in den Jahren 1431 bis 1449 avancierte die Stadt zum geistigen Zentrum und Mittelpunkt der christlichen Welt. Papst Pius II. stiftete der Stadt im Jahre 1460 die erste Universität nördlich der Alpen. Als Folge ziehen Humanisten wie Erasmus von Rotterdam nach Basel. Der Buchdruck wird eingeführt. 1471 erhält die Stadt von Kaiser Friedrich III. das für die Stadt wichtige Messeprivileg.
Beitritt zur Schweiz, Reformation
Im Jahre 1501 tritt Basel zusammen mit Schaffhausen der Eidgenossenschaft bei. Der Bau des Rathauses, heutiges Regierungs- und Parlamentsgebäude, wird begonnen. 1529 wird Basel – u.a. durch Oekolompad – reformiert; der Bischof muss ausziehen. Die Zünfte übernehmen das Regime.
Handels- und Industriestadt
1560 gewinnen die italienischen und französischen Glaubensflüchtlinge entscheidenden Einfluss auf Handel und Seidengewerbe. 1670 entsteht die Seidenbandindustrie. Ab 1685 wandern Protestanten aus ganz Europa ein und bringen neue Fertigungstechniken mit. 1758 wird das Handelshaus Johann Rudolf Geigy gegründet; kurze Zeit später erfolgt die erste Farbenproduktion.
Frieden von Basel, Napoleon, Kantonstrennung
1795 setzt der Frieden von Basel dem langjährigen Krieg zwischen Frankreich, Spanien und Preussen ein Ende. Kurze Zeit später besetzt Napoleon die Schweiz und schafft den helvetischen Zentralstaat. 1803 erfolgt jedoch die Rückkehr zum alten Staatenbund. 1833 wehrt sich die Basler Landschaft gegen die Dominanz der Stadt und konstituiert sich als eigener Kanton; Basel verliert sein Hinterland und zwei Drittel seines Vermögens. 1844 fährt in Basel die erste Eisenbahn der Schweiz. Basel erlebt das rasanteste Wachstum seiner Geschichte. 1849 werden die ersten Museen an der Augustinergasse gebaut.
Wirtschaftliches Wachstum, Verschonung vom Krieg
Während des 1. Weltkriegs bleibt die Schweiz trotz Grenzbesetzung von kriegerischen Aktivitäten verschont. Während dem 2. Weltkrieg (1939-1945) ist das Land vom Faschismus umschlossen, besteht aber auch diese Zeit unangegriffen. Die grenzüberschreitenden Beziehungen jedoch erlahmen. Dennoch wird bereits 1953 mit Basel-Mulhouse der erste binationale Flughafen der Welt eingeweiht. 1993 erweiterte der Flughafen durch den Einbezug Deutschlands seinen Namen auf EuroAirport Basel-Mulhouse-Freiburg i. Br. Mit der 1963 erfolgten Gründung der «Regio Basiliensis» wird die grenzüberschreitenden Zusammenarbeit mehr belebt.
Neueste Zeit
1992 wird die Zugehörigkeit zum Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) auf nationaler Ebene von Volk und Kantonenabgelehnt; Basel-Stadt stimmt jedoch mit der französischen Schweiz zusammen dafür. In den 1990er Jahren erlebt Basel eine Fusionswelle mit zwei herausragenden Ereignissen: Aus Sandoz und Ciba entsteht mit Novartis eines der weltgrössten Pharmaunternehmen, und im Finanzsektor wird aus dem Schweizerischen Bankverein und der Bankgesellschaft mit der UBS eine der weltgrössten Banken geboren. Spinoffs werden gefördert, und die Biotechnologie hält Einzug in der Region.
Name, Wappen, Baselstab
Die Herkunft des Namens Basel ist umstritten. Einige Sprachforscher berufen sich auf das Griechische, in dem «Basileus» König bedeutet; andere berufen sich auf die Kelten, welche den Wortstamm Basil immer wieder für Orts- und Personennamen gebrauchte. Die erste urkundliche Nennung von Basilia, der Stadt am Rheinknie, stammt jedenfalls aus dem Jahre 374.
Mit Sicherheit jünger ist das Basler Wappentier, der Basilisk, ein Fabelwesen, das sich aus Hahn und Drache zusammensetzt und um die Jahre 450 erstmals aufgetaucht ist. Der Baselstab schliesslich wird als Hoheitszeichen der Bischöfe seit dem Jahr 1000 verwendet und hat im 14. Jh. seine endgültige Form gefunden. Wie alle Bischofsstäbe steht er symbolisch für den Stab Moses.